Ein Archiv definiert sich traditionellerweise durch Begriffe wie „Geschichte“ oder „historisch“. Dies suggeriert, dass Archive Materialien aufbewahren, die der Vergangenheit zuzuordnen sind. Somit wird auch ihre Bedeutung oftmals in der Vergangenheit gesucht. Das „Karl Max Kessler Archiv“ will sich jedoch von zeitlichen Beschränkungen lösen und die Bedeutung der Fotografien sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart und Zukunft ersichtlich machen.
Um dies zu erreichen, organisiert das Archiv Residenzen für (internationale) KünstlerInnen und AkademikerInnen, die künstlerische und wissenschaftliche Forschung über die Fotografien betreiben sollen. Die dargestellten Landschaften, Menschen und Traditionen der Vergangenheit sollten dabei aufgearbeitet werden, um eine Verbindung zwischen den Bildern als Medium, dem Dargestellten der Vergangenheit und der Umstände der Gegenwart herzustellen. Dies bietet auch die Möglichkeit für EinwohnerInnen, sich aktiv an der Erhaltung und Aufarbeitung des Archivs zu beteiligen.